Die Schematherapie
hilft dabei, alte Muster zu durchbrechen und neue, positive Wege im Umgang mit sich selbst und anderen zu finden.
In der Schematherapie arbeitet der Therapeut gemeinsam mit dem Patienten daran, problematische Muster aufzudecken. Dazu werden spezifische Techniken genutzt, wie:
- Imaginationstechniken: Um emotionale Erlebnisse neu zu bearbeiten.
- Stuhldialoge: Um innere Konflikte zwischen verschiedenen Persönlichkeitsanteilen zu lösen.
- Verhaltensübungen: Um neue, gesündere Verhaltensweisen im Alltag einzuüben.
Ein zentraler Bestandteil der Schematherapie ist die Arbeit mit den sogenannten „Modi“, also den verschiedenen inneren Zuständen, die ein Mensch in bestimmten Situationen einnimmt. Ziel ist es, dysfunktionale Modi zu regulieren und stärkende, gesunde Modi zu fördern.
Die Schematherapie ist ein moderner, integrativer Ansatz in der Psychotherapie, der Elemente aus der kognitiven Verhaltenstherapie, der Gestalttherapie, der Bindungstheorie und der Tiefenpsychologie kombiniert. Sie wurde speziell entwickelt, um tief verwurzelte Verhaltensmuster und emotionale Themen zu behandeln, die häufig in der Kindheit oder Jugend entstanden sind und sich negativ auf das Leben und die Beziehungen im Erwachsenenalter auswirken.
18 maladaptive Schemata nach Jeffrey Young
1. Abgetrenntheit & Ablehnung
- Verlassenheit/Instabilität – Angst vor dem Alleinsein oder Verlust
- Misstrauen/Missbrauch – Erwartung, ausgenutzt oder verletzt zu werden
- Emotionale Entbehrung – Gefühl, nicht genug Zuneigung zu bekommen
- Unzulänglichkeit/Scham – Gefühl, fehlerhaft oder nicht liebenswert zu sein
- Soziale Isolation/Entfremdung – Gefühl, nicht dazuzugehören
2. Beeinträchtigte Autonomie & Leistung
- Abhängigkeit/Inkompetenz – Gefühl, ohne Hilfe nicht zurechtzukommen
- Anfälligkeit für Schädigungen/Krankheiten – Übermäßige Angst vor Katastrophen
- Verstrickung/Unentwickeltes Selbst – Verlust der eigenen Identität durch übermäßige Bindung an andere
- Versagen – Gefühl, unfähig oder minderwertig zu sein
3. Beeinträchtigung im Umgang mit Begrenzungen
- Anspruchshaltung/Grandiosität – Gefühl, besondere Rechte zu haben und keine Regeln zu brauchen
- Unzureichende Selbstkontrolle/Selbstdisziplin – Schwierigkeit, Impulse zu kontrollieren oder Frustrationen zu tolerieren
4. Fremdbezogenheit
- Unterwerfung – Übermäßige Anpassung an andere aus Angst vor Ablehnung oder Bestrafung
- Selbstaufopferung – Ständiges Zurückstellen eigener Bedürfnisse, um anderen zu helfen
- Streben nach Zustimmung & Anerkennung – Übermäßiger Wunsch nach Bestätigung von außen
5. Übertriebene Wachsamkeit & Gehemmtheit
- Negativität/Pessimismus – Ständige Fokussierung auf das Schlechte
- Emotionale Gehemmtheit – Unterdrückung von Gefühlen und Bedürfnissen
- Überhöhte Standards/Kritische Haltung – Perfektionismus und übermäßige Selbstkritik
- Bestrafen – Strenge und wenig nachsichtige Haltung gegenüber sich selbst oder anderen